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MUSIMA-Gitarren

Meisterleistungen deutscher Instrumentenbaukunst - Band 9

MUSIMA Gitarren für die ganze Welt
Ein Musikriese aus Markneukirchen und seine Geschichte
1954 - 2003

Thomas Fröhlich / Klaus Gertoberens
zur Sonderausstellung des Musikinstrumentenmuseums Markneukirchen

1. Auflage 2020
186 Seiten
in Deutsch und Englisch
A4 / Softcover
Nettogewicht:0,9 kg
ISBN: 978-3-9819816-2-9

Satz und Druck: Druckerei Tiedemann Markneukirchen
Grundlayout, Umschlag und Katalogteil : Frank Fickelscherer-Faßl
Redaktion und Lektorat Heidrun Eichler, Enrico Weller
Übersetzung: Catherine Taylor


Herausgeber:
Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen
Verein der Freunde und Förderer des Musikinstrumentenmuseums Markneukirchen e.V.
gefördert vom Kulturraum Vogtland/Zwickau

Der VEB Musikinstrumentenbau Markneukirchen (Musima) war in den 1980er Jahren ein Unternehmen der Superlative. Mit etwa 1200 Beschäftigten galt die Musima zeitweise als größter Hersteller von Musikinstrumenten in Europa. Gitarren, Violinen, Celli, Blockflöten und zahlreiche andere Produkte aus Markneukirchen wurden in mehr als 70 Länder der Welt exportiert. Dieses Buch zeichnet erstmalig die Geschichte des Betriebes nach - von den Anfängen 1954 bis zu seiner Schließung 2003.

Vorwort der Autoren

Der Volkseigene Betrieb (VEB) Musikinstrumentenbau Markneukirchen (Musima) war in den 1980er-Jahren ein Unternehmen der Superlative. Die Musima galt zeitweise als größter Hersteller von Zupfinstrumenten in Europa und exportierte in mehr als 70 Länder. Sie war ein bedeutender Arbeitgeber im Bezirk Karl-Marx-Stadt, ein Vorzeigebetrieb für die sozialistische Planwirtschaft der DDR und willkommener Devisenbringer für die stets klamme Staatskasse.

Umso mehr muss es auf den ersten Blick überraschen, dass die Geschichte dieses Unternehmens bisher nicht aufgeschrieben worden ist. Auf den zweiten Blick gibt es aber gute Gründe dafür. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 versuchten sich private Unternehmer erfolglos daran, die Firma zu erhalten und für die Marktwirtschaft fit zu machen. Der Blick auf den Zeitraum von 1990 bis zur zweiten und letzten Insolvenz im Jahr 2003 offenbart deshalb schonungslos einen langsamen, quälenden Sterbeprozess. An dessen Ende war die Musima Geschichte. Zurück blieben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – arbeitslos, enttäuscht, verbittert und wütend über politische Fehlentscheidungen, Missmanagement und Unfähigkeit. Man wollte vergessen, vielleicht auch verdrängen. Das ist menschlich. Die Überbleibsel des einst stolzen Unternehmens interessierten nicht mehr. Das Firmenarchiv war aufgelöst, persönliche Unterlagen waren vielfach weggeworfen worden.
Vor diesem Hintergrund gestaltete sich die Recherche für dieses Buch nicht einfach. Interessante Interviewpartner wollten nicht mehr in ihren Erinnerungen graben. „Ich will mich nicht wieder aufregen“, haben wir häufig als Grund für ihre Absage gehört. Manch alte Wunde war noch nicht verheilt. Für andere war das Kapitel Musima einfach abgeschlossen.
Umso mehr sind wir den über 30 ehemaligen Musima-Beschäftigten zu Dank verpflichtet, die mitgeholfen haben, dass dieses Buch entstehen konnte. Sie haben uns ihre Zeit, ihre Erinnerungen, ihre Erlebnisse und zahllose Leihgaben zur Verfügung gestellt. Im Buch zitiert werden wollten sie nicht. Stellvertretend für die ehemaligen Musima-Beschäftigten möchten wir hier Michael Hölzel, Karl-Heinz Neudel und Helgard Ruderisch nennen, ohne die wir dieses Buch nicht hätten schreiben können. Sie waren uns geduldige Gesprächspartner und haben viele Türen geöffnet. Dies gilt auch für Heidrun Eichler, die stets hilfsbereite ehemalige Direktorin des Musikinstrumenten-Museums in Markneukirchen. Zu Dank verpflichtet sind wir auch Dr. Enrico Weller vom Museumsverein, dessen Beiträge zur Geschichte Markneukirchens und zum Musikwinkel uns so manche Recherche erleichtert haben. Unser Dank gilt auch Dr. Christian Hoyer, Bubenreuth, Dirk Wacker, Lohfelden, und Rainer Kordus, Berlin, für wichtige Informationen und Kontakte.

Die Autoren widmen dieses Buch allen ehemaligen Beschäftigten der Musima.



Thomas Fröhlich und Klaus Gertoberens
Obing/Obb. und Grevenbroich, im Frühjahr 2020

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort der Herausgeber Heidrun Eichler und Enrico Weller
  • Vorwort der Autoren Thomas Fröhlich und Klaus Gertoberens
  • 1. Wenn Luther nicht gewesen wäre ...
  • 2. Ein Musikriese entsteht - von den Anfängen bis zur Wende
  • 3. Musima im Fokus von 1954 - 1989
  • 3.1. Musima-Betriebschronik - 40 Jahre in 10 Bänden
  • 3.2. Ausbildung bei Musima: "Ich will Instrumentenbauer werden"
  • 3.3. Musima und die Diktatur des Plans
  • 3.4. Wachstum durch Enteignung
  • 3.5. Wendezeit - späte Einsichten der Betriebsleitung
  • 3.6. Immer dabei - die Partei
  • 3.7. Im Visier der Staatssicherheit
  • - Planerfüllung und Planmanipulation
  • - Lohnpolitik
  • - Qualitäts- und Lieferprobleme bei der Einführung der Classic-Konzertgitarren
  • - Zusammenarbeit Musima-Demusa
  • - Stimmung im September 1989
  • 4. Von der Wende bis zum Ende
  • 4.1. Treuhandanstalt - abwickeln statt aufbauen
  • 4.2 Die Idee Modrows und die Musima
  • 4.3 Ein alter Bekannter wird aktiv
  • 4.4 MBO - ein Neubeginn für die Musima?
  • 4.5. Zwei Westdeutsche am Start
  • - Grundstücksgesellschaft
  • - Verkauf an US-Hersteller Fender
  • - Lackierroboter
  • - Vertriebsvereinbarung Deutschland
  • - Detlev Klett
  • - Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen
  • 4.6. US-Interessent unerwünscht
  • 4.7. Ein Cottbuser besiegelt das Aus
  • 5. Musima im Focus 1990 - 2003
  • 5.1. Pestalozzistr. 25 - eine stolze Adresse
  • 5.2. Nashville, Calvin Crämer und das Ende
  • 6. Katalogteil
  • Literatur - und Quellenverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Personenregister
  • Sach - und Ortsregister
  • Hinweis zu den Abbildungen
  • Die Autoren

Artikelnummer: 515

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